In der Vernetzung von Geräten liegt die Zukunft. Das Internet of Things (IoT) steht deshalb auch für die Wirtschaft im Fokus. Bereits 2021 gibt es mehr als 10 Milliarden aktive IoT-Geräte rund um den Globus. Bis 2030 klettert diese Zahl voraussichtlich auf mehr als 25 Milliarden IoT-Devices. Bereits 2025 sollen IoT-Lösungen ein wirtschaftliches Potenzial von vier bis elf Billionen US-Dollar besitzen. Die weite Spannbreite zeigt aber auch, dass es diesbezüglich Unsicherheiten gibt.

Insbesondere in Kombination mit dem Enterprise Resource Planning nutzen viele Unternehmen die Möglichkeiten des Internet der Dinge noch nicht ausreichend. Dabei bieten IoT und ERP-System viele Synergieeffekte. Durch den gemeinsamen Einsatz ergeben sich viele Chancen, die Ihr Unternehmen bereit für die Zukunft machen.

Geräte, die miteinander kommunizieren – das Internet of Things richtig verstehen

Das Internet of Things weckt gewisse Assoziationen, die sich aber überwiegend auf den privaten Einsatz beziehen. Viele denken beispielsweise an die Steuerung der Beleuchtung per Smartphone. Im Bereich der Wirtschaft werden allerdings andere Schwerpunkte gesetzt, die lediglich auf den identischen Konzepten basieren. Im Zuge der Industrie 4.0 wurde deshalb auch der Begriff Industrial Internet of Things (IIoT) geprägt.

Vereinfacht gesagt ermöglicht eine IoT-Plattform, Geräte miteinander zu vernetzen. Eine Fertigungsstraße muss z.B. nicht mit anderen Maschinen kommunizieren, um zu funktionieren. Besitzt sie jedoch die Möglichkeit, können ihre Sensoren eine Vielzahl wichtiger Daten übermitteln. Beispielsweise an eine zentrale Sammelstelle oder an wichtige Kontrollstationen. Produktionsanlagen, die entsprechend ausgestattet sind, werden deshalb als Smart Factory bezeichnet. Daten gehen nicht verloren, sondern werden nutzbar gemacht.

Die Chancen des Internet of Things im Zusammenspiel mit einem ERP-System

„Die ERP-Lösung bildet das Herzstück aller digitaler Prozesse, die in der IT-Infrastruktur zusammenlaufen.“

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Voraussetzung ist, dass sie alle Informationen in Echtzeit erhält und weiterleiten kann. Oft wird deshalb der Begriff „Real Time“ genutzt. Daten aus der Fertigung können so beispielsweise direkt an die Logistik weitergeleitet werden. Um die synergetischen Effekte mit dem IoT zu nutzen, fungiert das ERP also als Gehirn und Verteiler. Dadurch ergeben sich folgende Chancen:

  • Flexibilität durch dezentrale Lösungen
  • Sinnvolle Auswertung von Big-Data-Strömen
  • Effizienzsteigerungen durch verbesserte Planungen
  • Asset Tracking entlang sämtlicher Routen
  • Entwicklung neuer Produkte und Services
  • Vorhersage von Kundenverhalten

Flexibilität durch dezentrale Lösungen

Große Fertigungs- und Büroanlagen waren früher oft deshalb notwendig, weil die physische Nähe den Informationsfluss abkürzte. Durch das IoT als Datenlieferant für das ERP entfällt dieser Zwang. Firmenstrukturen können flexibel aufgebaut werden, da Distanzen für Datenströme an Bedeutung verlieren. Gerade für KMUs ist dies vorteilhaft.

Sinnvolle Auswertung von Big-Data-Strömen

ERP-Systeme sammeln eine große Menge an Daten. Dies gilt noch einmal mehr, wenn IoT-Devices angeschlossen sind. Ist das ERP nicht auf diese enorme Anzahl an Big-Data-Sätzen ausgelegt, sind die zusätzlichen Informationen durch das IoT nutzlos. Moderne ERP-Lösungen sind deshalb auf das Zusammenspiel mit dem IoT ausgerichtet. Künstliche Intelligenz kann eine Vorauswahl und Interpretation der Daten wahrnehmen.

ERP-System und Internet of Things
Durch das Internet of Things entstehen viele Daten – diese können durch ein ERP-System sinnvoll ausgewertet werden

Anders ausgedrückt: Durch die Kombination von ERP und IoT werden die Daten tatsächlich nutzbar. Dadurch können sie ihren umfassenden Wert entfalten. Zudem erfolgt ein positiver Effekt für die Belegschaft. Viel, was früher von Menschenhand ausgewertet werden musste, wird vom System automatisch aufbereitet. Dadurch entfällt eine Aufgabenlast, Mitarbeiter können sich auf ihre Kernkompetenzen fokussieren.

Effizienzsteigerungen durch verbesserte Planungen

Je mehr Daten ausgewertet werden, desto besser lassen sich Prozesse verstehen und optimieren. Möglich wird dadurch beispielsweise Predictive Maintenance, die es gestattet, Maschinen möglichst effizient zu nutzen. Entsprechendes gilt für alle weiteren Abläufe, zu denen nun Daten erhoben werden. Zu beachten ist allerdings, dass die Chance nicht „über Nacht“ ergriffen werden kann, sondern selbst ein Prozess ist.

Asset Tracking entlang sämtlicher Routen

Immer dann, wenn Gegenstände bewegt werden, sollten sie verfolgt werden können. Kunden erhalten auf diese Weise beispielsweise die Informationen, wann ihre Ware ankommt. Bei Verlust der Ware helfen die Informationen bei der Wiederbeschaffung oder zumindest bei der Ermittlung der Gründe. Das IoT ermöglicht das Asset Tracking entlang sämtlicher Routen. Die Verfolgung findet über das ERP statt.

Entwicklung neuer Produkte und Services

Durch die Auswertung der Daten lassen sich nicht nur Prozesse optimieren. Sie dienen ebenfalls der Entwicklung neuer Produkte und Services. Der vorherige Punkt ist hierfür ein gutes Beispiel. Für das Asset Tracking werden Tracker und eine passende Software benötigt. Wer diese entwickelt, kann sie auch vermarkten.

Vorhersage von Kundenverhalten

Kundenverhalten folgt bestimmten Mustern. Dies gilt für Käufe, Rückgaben, Beschwerden oder auch Wünsche. Diese Muster lassen sich durch wachsende Datensätze identifizieren. Firmen können auf diese Weise das Verhalten ihrer Kunden besser prognostizieren. Als Beispiel: Zahlreiche Interaktionen mit dem Produkt lassen auf Loyalität schließen. Gleiches gilt für lange Nutzungszeiten. Werden diese Merkmale erfasst, können entsprechend Cross- und Upsellingangebote unterbreitet werden.

Fazit: IoT und ERP-System gehören zusammen

Die Chancen des synergetischen Zusammenspiels von ERP und IoT bieten für Ihren Betrieb großes Zukunftspotential. Je eher Sie die entsprechenden Lösungen implementieren, desto größer ist Ihr Wettbewerbsvorteil.

Insgesamt lässt sich zusammenfassen, dass die zusätzlichen Daten des IoTs die Kernkompetenzen des ERPs umfassend bereichern. Weitere hilfreiche Tipps und Potentiale in der Industrie 4.0 erhalten Sie in unserem Whitepaper: „Ihr Weg in die Digitale Revolution“.