Enterprise Resource Planning (ERP)-Systeme sind schon lange unverzichtbare Helfer für Unternehmen. Durch neue Technologien verändert sich mit der Zeit der Einsatz und die Möglichkeiten. Ein neuer Trend zeigt sich im Bereich Low-Code ERP. Diese Systeme versprechen einfache und schnelle Anpassbarkeit auf individuelle Bedürfnisse. Wir stellen Ihnen die Technologie vor und klären auf, und welche Vor- und Nachteile zu berücksichtigen sind.

Was bedeutet „Low-Code“?

Die grundlegende Frage beim Thema Low-Code ERP lautet: Was genau bedeutet „wenig Code“ eigentlich? Mit diesem Begriff werden Systeme bezeichnet, die anpassbar sind, ohne den Quellcode zu ändern. Stattdessen kommen visuelle Applikationsdesigner und grafische Modellierungsmethoden zum Einsatz. Vereinfacht gesagt: Änderungen können nach dem Baukastenprinzip vorgenommen werden. Das Ganze beruht auf Low-Code Plattformen und verlangt sehr viel weniger Expertenkenntnis als für die Anpassung klassischer Software.

Entsprechend ist Low-Code nicht nur ein Trend im Bereich ERP, sondern in der gesamten IT-Branche. Mobile Apps für Nutzer*innen vertrauen genauso auf diesen Ansatz wie beispielsweise die Industrie im Bereich der Robotic Process Automation.

Die Vorteile von Low-Code ERP-Systemen

Obwohl Low-Code Lösungen in allen IT-Bereichen beliebt sind, steht das ERP-System ganz besonders im Mittelpunkt. Dadurch, dass es alle Bereiche eines Betriebs berührt, sind individuelle Anpassungen häufig notwendig. Der Low-Code Ansatz verspricht hier große Vorteile:

  • Agilität
  • Entwicklungsgeschwindigkeit
  • Kosteneinsparungen
  • Nutzerfreundlichkeit

Agilität

Der erste Vorteil eines Low-Code ERPs ist seine Agilität. Das System kann flexibel an wechselnde Anforderungen angepasst werden. Dies gelingt spürbar einfacher als bei konventionellen Varianten. Dadurch werden viele Firmen ermutigt, ihr ERP bestmöglich zu optimieren.

Entwicklungsgeschwindigkeit

Dieser Punkt ist fast selbsterklärend. Da keine Änderungen des Quellcodes nötig sind, sondern lediglich mit grafischen Anwendungen gearbeitet wird, gelingen Weiterentwicklungen sehr viel schneller. Sie können zudem rascher integriert werden. Dies erleichtert es, die Plattformen zu optimieren − was wiederum zu insgesamt besseren Entwicklungen führt.

Kosteneinsparungen

„Durch die agile und schnelle Entwicklung sind die Kosten für ein Low-Code ERP insgesamt geringer.“

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Einige Anbieter ermöglichen zudem, dass Anpassungen selbst durchgeführt werden können. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass Änderungen des Systems stets Rückwirkungen auf das Gesamtkonstrukt haben. Eine Unterstützung durch den ERP-Anbieter ist daher immer sinnvoll.

Nutzerfreundlichkeit

Ein Low-Code ERP ist zudem häufig einfacher nutzbar, weil die Entwicklungsplattformen mit standardisierten Konzepten arbeiten. Durch Vorlagen für die Nutzeroberfläche ist das System insbesondere auf Mobilgeräten anwenderfreundlicher. Das sorgt für eine höhere Akzeptanz bei den Usern.

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Durch die einfache Nutzbarkeit eines Low-Code ERP sorgen Sie für eine höhere Zufriedenheit und Akzeptanz bei Usern

Schwachstellen eines Low-Code ERPs

Auf Low-Code basierende ERP-Lösungen haben aber auch Nachteile. Die Weiterentwicklungen bestimmter Funktionen ist ohne Änderungen des Codes in manchen Bereichen eingeschränkt. Ein Beispiel hierfür ist der Bereich der künstlichen Intelligenz.

Absolut maßgeschneiderte Lösungen sind nicht möglich, da mit den Vorlagen der Plattformen gearbeitet werden muss. Bei sehr komplexen Applikationen ist die Umsetzung mit Low-Code ebenfalls begrenzt. Klassisches Programmieren spart hier gegebenenfalls sogar Zeit.

Low-Code ERP einführen? Prüfen Sie Ihren Ist-Zustand und Bedarf

Ein Low-Code ERP bietet zahlreiche Vorteile. Für viele Unternehmen ist es tatsächlich auch eine intelligente Lösung. Jedoch gibt es auch einige Einschränkungen. Prüfen Sie daher vor einer Entscheidung für oder gegen ein Low-Code ERP Ihren Ist-Zustand und Bedarf. Auf dieser Basis können Sie eine fundierte Auswahl treffen und Ihr ERP-Projekt zum Erfolg führen.

Weitere Trends und Tipps zur Wahl eines ERP-Systems erhalten Sie in unserem Whitepaper „Blick in die Zukunft: So entwickelt sich die ERP-Welt“.