Aufgabe der Unternehmensführung ist es, die strategische Entscheidungsebene einer Organisation abzudecken. Sie analysiert deren gegenwärtigen Status, definiert Ziele für die Zukunft und entwickelt Pläne, um diese Ziele zu erreichen. Das Top-Level-Management sichert somit den langfristigen Erfolg eines Unternehmens.
Damit das gelingt, braucht die Unternehmensführung jederzeit Zugriff auf aktuelle Informationen aus allen Abteilungen. Sprich: Sie benötigt eine verlässliche Datenbasis für ihre Entscheidungen. Und je einfacher sie an diese Kennzahlen kommt, desto effizienter kann sie ihren Job erledigen. Daher sind ERP-Systeme aus der modernen Unternehmensführung nicht mehr wegzudenken.
Immer auf dem neusten Stand
Im Kontext des Top-Level-Managements hat die ERP-Lösung die Aufgabe, entscheidungsrelevante Daten aus dem gesamten Unternehmen zusammenzutragen, zu konsolidieren und übersichtlich aufzubereiten. In erster Linie ist sie also ein Monitoring-System – eine zentrale Datenquelle, die den Fokus auf das Wesentliche erleichtert.
Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist in diesem Zusammenhang Effizienz. Grundsätzlich können Top-Level-Entscheider KPIs auch von den einzelnen Abteilungen anfordern. Aber dieser Vorgang ist meist zeitintensiv. Selbst wenn die jeweiligen Kennzahlen bereits vorliegen, entstehen immer noch kommunikationsbedingte Reibungsverluste.
Besser ist es, KPI-Anfragen mit Hilfe eines ERP-Systems zu automatisieren. Moderne ERP-Lösungen sind in der Lage, relevante Kennzahlen anhand ihrer integrierten Datenbank zu berechnen und visuell ansprechend in Form von KPI-Cockpits darzustellen. Diese Funktion hat sich in den letzten Jahren ständig weiterentwickelt. In älterer Business-Software waren Dashboards noch statische Konstrukte und fest auf die Bedürfnisse ihrer Anwender zugeschnitten. Aktuelle ERP-Systeme sind dagegen deutlich flexibler. Sie erlauben es Anwendern, Dashboards individuell zusammenzustellen und jederzeit zu verändern.
Das macht flexible Analysen möglich. Entscheider können zum Beispiel:
- einzelne KPIs oder ganze Sets im Zeitverlauf betrachten
- verschiedene Jahre miteinander vergleichen
- Performance-Indikatoren auf die Abteilungsebene herunterbrechen
- Einflussfaktoren isolieren
Dieser Ansatz verhindert zum einen, dass sich ein Tunnelblick in der Führungsebene einstellt. Zum anderen ergeben sich häufig interessante Erkenntnisse aus diesen Analysen. Denn auch unkonventionelle Konfigurationen sind schnell und einfach zusammengestellt.
„ERP-Systeme stellen jederzeit aktuelle, verlässliche Daten aus der gesamten Organisation zur Verfügung – ein Muss für die moderne Unternehmensführung.“
Diskrete KPIs
ERP-Systeme spiegeln einen Großteil aller Geschäftsprozesse wider. Dadurch eignen sie sich optimal für bereichsübergreifende Analysen. Diese Analysen müssen aber nicht immer quantitativ sein. Viele ERP-Systeme sind in der Lage, auch diskrete Leistungsindikatoren zu überwachen.
Nehmen wir zum Beispiel an, Ihre Personalabteilung verwendet ein Performance-Management-Tool, das an Ihr ERP-System angeschlossen ist. Das Tool fragt Ihre Mitarbeiter in regelmäßigen Abständen nach Feedback im Bezug auf die tägliche Arbeit. Für das Management ergibt sich dadurch die Gelegenheit, die Stimmung im Unternehmen zu messen. Steigt die Menge an negativem Feedback akut an, erscheint eine Warnmeldung im Dashboard der Unternehmensführung. Das kann beispielsweise auf negative Ereignisse hindeuten, die sich noch nicht in quantitativen KPIs niedergeschlagen haben.
Auch externe Faktoren können diskrete KPIs bilden – beispielsweise in Form eines News-Monitors. Es gibt Software-Tools, die bekannte News-Plattformen automatisiert nach vordefinierten Themen scannen. In Verbindung mit einem ERP-System tauchen geschäftsrelevante Nachrichten somit auch im Dashboard der Unternehmensführung auf.
Ein Anwendungsfall hierfür sind Meldungen, die potentielle Großkunden betreffen. Kündigt also ein großes Unternehmen Ihrer Zielgruppe einen Personalwechsel im C-Level-Management an, kann das Anlass sein, den Vertrieb zu mobilisieren.
KI-gestützte Forecasts
Die Reporting-Funktionen eines ERP-Systems beziehen sich zum größten Teil auf den gegenwärtigen Stand des Unternehmens oder seine Entwicklung im Zeitverlauf. Oft ist es aber von Vorteil, auch die Zukunftsperspektive zu betrachten. Daher enthalten immer mehr ERP-Systeme Forecast-Funktionen. Anhand von Geschäftsdaten aus der Vergangenheit berechnet die ERP-Software den zu erwartenden zukünftigen Verlauf einer Datenreihe. Das betrifft beispielsweise:
- Absatzprognosen
- Produktionsauslastung
- Marktentwicklungen
- Budgetplanung
Gerade Forecasts profitieren immer öfter von künstlicher Intelligenz. Grund dafür ist, dass die meisten Prognosen von einer Vielzahl Faktoren abhängen. Reine Wiederholungen vergangener Muster können zwar eine Schätzung der Zukunft liefern. Aber für präzisere Voraussagen sind komplexe Berechnungen nötig.
Absatzprognosen hängen zum Beispiel nicht nur von vergangenen Verkaufszahlen ab, sondern auch von Dingen wie:
- Allgemeine Marktsituation
- Technologische Trends
- Währungskurse
- Politische Entwicklungen
- Wetterbedingungen
Um dieser Komplexität Herr zu werden, kommen daher verstärkt KI-Technologien zum Einsatz. Es ist also davon auszugehen, dass in Zukunft immer mehr ERP-Systeme auf künstliche Intelligenz setzen.
Für die Unternehmensführung bedeutet das nicht nur präzisere Vorhersagen. Auch ihr zweites Aufgabenfeld profitiert davon: das Management von Unternehmensstrukturen.
Gerade im Bereich Prozessoptimierung sind KI-Technologien ein wertvolles Hilfsmittel. Sie identifizieren Einflussfaktoren auf die Prozesseffizienz, isolieren einzelne Punkte und erlauben somit, Optimierungspotential besser zu erkennen. Das Top-Level-Management hat dadurch ein Hilfsmittel in der Hand, um ineffiziente Prozesse aufzudecken und zu überarbeiten.
Solide Informationsbasis für alle strategischen Entscheidungen
Aus Sicht der Unternehmensführung ist das ERP-System hauptsächlich ein Informations-Cockpit. Es trägt Daten aus allen Bereichen der Organisation zusammen, berechnet daraus KPIs und präsentiert diese in Form übersichtlicher Dashboards. Die Übersicht selbst ist allerdings nicht der größte Vorteil eines modernen ERP-Systems. Entscheidender ist die Art und Weise, wie Anwender diese Funktion nutzen können.
Durch den modularen Aufbau der KPI-Dashboards können Top-Level-Manager ihr eigenes, individuelles Informations-Cockpit zusammenstellen. Je nach Interesse und Aufgabenbereich kann dieses Dashboard verschiedene Formen annehmen. Einige Manager konzentrieren sich auf Finanzkennzahlen, andere wollen lieber die Durchlaufzeiten überwachen. Dieser Ansatz schafft Flexibilität und erhöht die Effizienz der Unternehmensleitung.
Der zweite große Vorteil moderner ERP-Systeme ist, dass sie immer besser darin werden, die Zukunftsperspektive abzudecken. Leistungsfähige Algorithmen und KI-Technologien ermöglichen zunehmend präzisere Forecasts und unterstützen die Unternehmensführung somit bei strategischen Entscheidungen. Ein wichtiger Vorteil, gerade in Zeiten rasanter technologischer Entwicklung.
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