Was ist eine Longlist?

Eine Longlist ist eine erste, unverbindliche Vorauswahl potenzieller ERP-Anbieter oder Lösungen innerhalb eines Entscheidungsprozesses. Sie dient dazu, eine breite Auswahl an Optionen zu sammeln, die anhand vorab definierter Kriterien bewertet werden. Die Longlist wird anschließend durch weitere Analysen und Ausschlussverfahren zu einer Shortlist verdichtet.

Bedeutung der Longlist bei ERP-Projekten

Im B2B-Umfeld, insbesondere bei der Auswahl von ERP-Systemen, IT-Dienstleistern oder Softwarelösungen, spielt die Longlist eine entscheidende Rolle. Unternehmen, die eine neue Software oder einen IT-Partner suchen, beginnen meist mit einer langen Liste potenzieller Anbieter, auch Longlist genannt. Diese umfasst eine größere Anzahl von Kandidaten, die anhand spezifischer Kriterien – etwa Funktionsumfang, Skalierbarkeit, Branchenerfahrung oder Kosten – bewertet werden.

Zudem hilft die Longlist dabei, Markttrends und technologische Entwicklungen frühzeitig zu identifizieren. Dies ist besonders wichtig, da die IT-Landschaft sich kontinuierlich verändert und neue Innovationen berücksichtigt werden müssen. Eine fundierte Longlist ermöglicht es Unternehmen, nicht nur etablierte Anbieter in den Auswahlprozess einzubeziehen, sondern auch aufstrebende Unternehmen mit innovativen Lösungen zu berücksichtigen. So können strategische Entscheidungen besser getroffen und zukunftssichere Lösungen implementiert werden.

Vorteile einer Longlist

  • Systematische Marktübersicht: Eine Longlist hilft dabei, den Markt strukturiert zu analysieren und alle relevanten Anbieter zu identifizieren.
  • Reduzierung von Fehleinschätzungen: Durch eine breite Vorauswahl werden keine potenziellen Lösungen übersehen.
  • Effizienzsteigerung im Auswahlprozess: Die Longlist ermöglicht eine fundierte Eingrenzung, bevor tiefgehende Analysen erfolgen.
  • Transparente Entscheidungsgrundlage: Die systematische Reduzierung auf eine Shortlist erfolgt anhand nachvollziehbarer Kriterien.

Erstellung einer Longlist für ERP-Projekte

  1. Definition der Anforderungen: Identifikation von Muss- und Kann-Kriterien für die Lösung oder den Anbieter.
  2. Marktrecherche: Sammeln von Anbietern über Fachportale, Messen, Expertennetzwerke oder Unternehmensverzeichnisse.
  3. Erstbewertung: Grobe Analyse nach Erfüllung der Hauptanforderungen.
  4. Erstellung der Longlist: Zusammenstellung einer Auswahl potenzieller Kandidaten.
  5. Übergang zur Shortlist: Detaillierte Evaluierung und Ausschluss von weniger passenden Anbietern.

Longlist für ERP-Systeme

ERP-Longlist Blanko-Vorlage

KriteriumBeschreibungBewertung (1-5)
UnternehmensdatenAnbietername, Website, Kontaktperson
BranchenfokusIst das ERP-System für Ihre Branche optimiert?
FunktionsumfangErfüllt das System Ihre Kernanforderungen?
SkalierbarkeitKann die Software mit Ihrem Unternehmen wachsen?
IntegrationsfähigkeitKompatibilität mit bestehenden Systemen?
BenutzerfreundlichkeitIst das System intuitiv bedienbar?
KostenstrukturAnschaffungskosten, Lizenzmodell, laufende Kosten
Support & WartungVerfügbarkeit von Support und Serviceleistungen
Referenzen & BewertungenErfahrungen anderer Unternehmen
Rechtliche & SicherheitsaspekteDSGVO-Konformität, Sicherheitsstandards

Fazit

Die Longlist ist ein essenzieller Bestandteil des strukturierten Auswahlprozesses in ERP-Projekten. Sie ermöglicht eine fundierte Entscheidungsfindung, indem sie eine breite Marktübersicht schafft und schrittweise die geeignetsten Lösungen für eine Shortlist filtert. IT-Entscheider und ERP-Projektleiter profitieren von einer methodischen Vorgehensweise, um die optimale Lösung für ihr Unternehmen zu identifizieren.

Darüber hinaus reduziert eine sorgfältig erstellte Longlist das Risiko von Fehlinvestitionen, indem sie sicherstellt, dass nur Lösungen in die engere Auswahl gelangen, die den definierten Anforderungen wirklich entsprechen. Dieser strukturierte Prozess spart nicht nur Zeit und Ressourcen, sondern trägt auch zur langfristigen Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens bei.

Ein weiterer entscheidender Vorteil ist, dass die Longlist eine strategische Grundlage für zukünftige IT-Entscheidungen schafft. Unternehmen können auf die Erkenntnisse aus dem Auswahlprozess zurückgreifen, um ihre Digitalisierungsstrategie kontinuierlich zu optimieren und technologische Innovationen rechtzeitig zu berücksichtigen. So bleibt das Unternehmen flexibel und kann auf Veränderungen im Marktumfeld agil reagieren.